Open Access

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Unter Open Access wird der technisch und rechtlich uneingeschränkte sowie kostenfreie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen verstanden. Zu wissenschaftlichen Informationen zählen Forschungsdaten und Publikationen sowie weitere Forschungsmaterialien.

Insbesondere im Bereich der Forschung, die aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, sollen Forschungsdaten und -ergebnisse, die in Publikationen formuliert sind, zugänglich gemacht werden. Dies fördert zum einen die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Forschung und zum anderen die Nachnutzung von Forschungsdaten in weiteren Forschungsvorhaben. Als wegweisend für den freien Zugang zu Forschungsdaten können die Berlin Declaration oder die OECD-Prinzipien aufgeführt werden.

Der freie Zugang zu digitalen Forschungsdaten wird häufig unter dem Begriff Open Research Data thematisiert. Der freie Zugang zu Daten aus der öffentlichen Verwaltung wird meist unter dem Begriff Open (Governmental/Public) Data behandelt. Eine Vermischung der Begriffe und damit der Bereiche öffentliche Forschung und öffentliche Verwaltung ist aber nicht selten.

Definitionsansätze für die Offenheit von digitalen Forschungsdatendaten werden im Artikel Open Research Data vorgestellt.

Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen hat im Rahmen der Schwerpunktinitiative Digitale Information einen "Nationalen Open-Access-Kontaktpunkt (OA2020-DE)" für Deutschland eingerichtet. Ziel des Projektes ist das Schaffen von Voraussetzungen für eine großflächige Umsetzung der Open-Access-Transformation wissenschaftlicher Zeitschriften, wie sie die OA2020-Initiative auf globaler Ebene verfolgt.


Vorteile des OA

Der offene Zugang zu Forschungsdaten wird auch von bedeutenden Förder- und Wissenschaftsorganisationen unterstützt (z. B. DFG, Allianz der Deutschen Wissenschaftsorganisationen). Durch die uneingeschränkte Zugänglichmachung von wissenschaftlichen Informationen jeder Art wird einerseits eine Effizienzsteigerung der Forschung bewirkt, indem Forschungsergebnisse schnell und unkompliziert rezipiert werden können, andererseits wird die Transparenz hinsichtlich der wissenschaftlichen Erkenntnisprozesse erhöht [1]. Darüber hinaus argumentieren Wissenschaftsorganisationen, dass Forschungsergebnisse, welche aus öffentlich geförderten Projekten hervorgegangen sind, als Allgemeingut zu betrachten seien [2].

Der International Council for Science (ICSU) fasst die Vorteile in einem 2015 erschienenen Empfehlungspapier [3]wie folgt zusammen: "Open access to the scientific literature and to related data and software is a powerful mechanism for creating and validating knowledge, and for supporting the development of science as a public good, rather than as an activity conducted behind closed doors. It is consistent with the Principle of Universality of Science (Statute 5 of the International Council for Science), which requires “freedom … of communication for scientists, as well as equitable access to data, information and other resources for research”. The Universal Declaration of Human Rights also includes as a fundamental principle the right to share in scientific advancement and its benefits."

Vorbehalte

Umfragen zum Umgang mit Forschungsdaten zeigen Vorbehalte gegen die uneingeschränkte Verfügbarkeit, die bisweilen unter Forschenden verschiedener Fachrichtungen zu erkennen sind. Vor allem Bedenken zum Daten- und Patientenschutz oder Unsicherheiten bezüglich geltender Copyright-Bestimmungen können als Hindernisse für Open Access benannt werden [4] [5]

Mehr Informationen zu Open Access stellt die Informationsplattform open-access.net zur Verfügung.

Literatur

  1. DINI (Deutsche Initiative für Netzwerkinformation) (2009): Positionspapier Forschungsdaten [online] Available from: http://edoc.hu-berlin.de/series/dini-schriften/2009-10/PDF/10.pdf
  2. OECD (2007): Principles and Guidelines for Access to Research Data from Public Funding. [online] Available from: http://www.oecd.org/sti/sci-tech/38500813.pdf
  3. International Council for Science (ICSU) (2015): Open access to scientific data and literature and the assessment of research by metrics [online] Available from: http://www.icsu.org/general-assembly/news/ICSU%20Report%20on%20Open%20Access.pdf
  4. Tenopir, C. et al. (2011): Data Sharing by scientists. Practices and perceptions. In: PloS one 6 (6); [online] Available from: DOI: 10.1371/journal.pone.0021101
  5. Simukovic, E.; Kindling, M.; Schirmbacher, P. (2013): Umfrage zum Umgang mit digitalen Forschungsdaten an der Humboldt-Universität zu Berlin. [online] Available from: URN: urn:nbn:de:kobv:11-100213001