RADAR

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RADAR – Research Data Repositorium

Das Projekt RADAR hat zum Ziel, ein generisches Datenrepositorium als Dienstleistung für wissenschaftliche Spezialgebiete (‚small sciences’) zu etablieren und zum Ausbau der nationalen und internationalen Informationsinfrastruktur beizutragen.

Projektbeschreibung

Digitale Daten bilden zunehmend die Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Deren Publikation, nachhaltige Bewahrung und Verfügbarkeit für künftige Forschergenerationen muss im Rahmen guter wissenschaftlicher Praxis sichergestellt werden. Zu diesem Zweck hat sich das DFG-geförderte Projekt RADAR – Research Data Repositorium – zum Ziel gesetzt eine generische Forschungsdateninfrastruktur für die Archivierung und Publikation von Forschungsdaten zu etablieren und somit das in vielen wissenschaftlichen Disziplinen noch fehlende Forschungsdatenmanagement zu unterstützen.

Das RADAR-Projekt richtet sich an Wissenschaftler (z.B. in Projekten) und Institutionen (z.B. Bibliotheken). Angeboten wird ein zweistufiges Dienstleistungsmodell:

  1. ein disziplinübergreifendes Einstiegsangebot zur formatunabhängigen Datenarchivierung mit minimalem Metadatensatz und
  2. ein erweitertes Angebot mit Datenpublikation, DOI-Vergabe, integrierter Archivierung und die Datenauffindbarkeit über nationale und internationale Fachportale (z.B. GetInfo)

Damit erlaubt RADAR eine temporäre (z.B. 10 Jahre nach DFG Empfehlung) oder – im Falle einer Datenpublikation – zeitlich unbegrenzte Datenarchivierung.

Das Einstiegsangebot mit einer formatunabhängigen Archivierung richtet sich dabei vor allem an Wissenschaftler, die Forschungsanträge stellen und mit RADAR die Möglichkeit zur Archivierung ihrer Daten gemäß von vorgegebenen Haltefristen haben. Als Zielgruppen des erweiterten Angebots sind alle Forscher (auch aus der Industrie) zu sehen, die an der dauerhaften Nachnutzung, Zitierbarkeit und Auffindbarkeit ihrer Daten interessiert sind. Thematisch legt RADAR den Schwerpunkt auf die ‚small sciences’, in denen Forschungsdateninfrastrukturen meist noch fehlen; damit soll eine mögliche Konkurrenz zu fachspezifischen Archiven vermieden werden. Vielmehr soll mit RADAR ein Baustein zum Ausbau der nationalen und internationalen Informationsinfrastruktur geschaffen werden, dessen Dienstleistungen sich über Schnittstellen in Angebote Dritter (z.B. externe Datenzentren, Fachgesellschaften und Verlagen) integrieren lassen.

Mit einem angestrebten Geschäftsmodell mit Einmalzahlungen in Abhängigkeit von Datenumfang und Haltefristen soll weiterhin die Voraussetzung für einen nachhaltigen Betrieb des Datenarchivs geschaffen werden. RADAR hat hier zum Ziel, Forschern und Institutionen ein Werkzeug in die Hand zu geben, das die Beantragung von Geldern für eine nachhaltige Datenarchivierung ermöglicht (z.B. im Rahmen von Drittmittelanträgen).

Zur Umsetzung des RADAR-Projekts hat sich ein interdisziplinäres Projektteam aus den Informations- und Naturwissenschaften zusammengefunden, das durch folgende Kooperationspartner vertreten wird: das Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur (FIZ) Karlsruhe, das Steinbuch Centre for Computing (SCC) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) mit der Fakultät für Chemie und Pharmazie, das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) und die Technische Informationsbibliothek (TIB).

Das Projekt wird im Zeitraum 2013-2016 im Programm Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS) zur Neuausrichtung überregionaler Informationsservices von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Weitere Informationen

  • Razum M, Neumann J, Hahn M (2014) RADAR – Ein Forschungsdaten-Repositorium als Dienstleistung für die Wissenschaft. Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, 61(1):18-27. doi: 10.3196/186429501461150